Wie smart muß man sein?

Soll ich oder nicht? Die Frage wie es denn mit einem Smart wäre, geht mir schon seit längerem durch den Kopf. Nun wird es bald den Nachfolger geben, daher schauen wir uns doch den Kleinen einmal genauer an…


Wieviel Sitze braucht das Paar?

Als erstes müssen wir die Frage nach den Sitzplätzen klären, denn der Smart hat bekanntermaßen nur Zwei. Reicht das? Unser Auftraggeber für die Suche nach einem Auto mit bequemen und hohem Einstieg ist ein aktives Ehepaar in munterem Pensionärsalter. Die Kinder sind lange Flügge und daher wird das Auto meistens alleine oder zu zweit gefahren. Mehr Plätze werden benötigt wenn Besuch da ist oder wenn BEIDE gemeinsam mit Freunden ausgehen.

Häufig kommt der Besuch mit einem Auto und in diesen Fällen hat der Besucherwagen meist ausreichend Platz. Wenn dem nicht so ist, kann kurzfristig immer ein Taxi gerufen werden. Zudem können BEIDE auch entspannter ein paar Gläschen Wein genießen. Wenn der Besuch länger verweilt oder der Nachwuchs mit Kind und Kegel anrückt, kann ein Aut gemietet werden. Wenn die komplette Familie da ist, wird sowieso ein Van oder Kleinbus gebraucht. Ein Kauf desselben ist aber relativ teuer, das Platzangebot würde die meiste Zeit des Jahres nicht genutzt und schließlich mag SIE Vans nicht! Im Endeffekt ist also gerade der massige Platzbedarf ein- oder zweimal im Jahr ein Argument für den Smart 😉

Ausgehen mit Freunden ist ähnlich:Entweder haben die Bekannte ein Auto mit ausreichend Plätzen oder man holt sich eben wieder ein Taxi.

Fazit Platzangebot – eigentlich brauchen BEIDE nur ein Auto mit zwei Sitzplätzen, SIE könnten sich sogar einen Sportwagen gönnen, nur ist der einfach zu unbequem. Der Smart reicht.

Und Leistung und Komfort?

Da der Wagen überwiegend in der Stadt und Umgebung gefahren wird, kann diese Frage auch nur mit ja beantwortet werden. Für längere Touren ist er weniger geeignet aufgrund seiner doch relativ niedrigen Geschwindigkeit und seines knappen Kofferraums. Halt, kein Problem, auch längere Reisen sind keine Qual behaupten Smart-Fans, aber es sind halt Fans 😉 .

Längere Touren im Auto werden von BEIDEN bis zu fünf mal Jahr gefahren, meist dauern die Reisen nur ein paar Tage. Also wieder mal ein Fall für einen Mietwagen, und da man sich dann etwas gönnen könnte, warum nicht mal etwas Ausgefallenes? Auf den klassischen Strecken zu größeren Städten nehmen BEIDE sowieso lieber die Bahn oder das Flugzeug.

Ach ja, hoch genug und bequem ist der Einstieg allemal, sogar besser als manch ein anderes hier bei Automentor beschriebenes Auto.

Also, ist der Smart nun eine Alternative?

Ja, der Smart reicht aus, wenn man nicht an Taxi, Bahn oder Mietwagen sparen muß. Wenn man alle Kosten für Mobilität im Jahresüberblick aufzählt, kommt man mit Luxus (Mietwagen & Bahn) und eine wenig Improvisation mit dem Smart aus und spart sogar noch etwas – nicht beim Kaufpreis , da der smart relativ teuer ist, aber mit den sehr geringen Unterhalts- und Versicherungskosten.
SIE findet ihn knuddelig, süß und unheimlich praktisch. ER weiß nicht so recht, eine Probefahrt wird der Entscheidungsfindung helfen.

Dem Smart muß man allerdings auch ein paar Fehler verzeihen. Der Fahrkomfort ist konstruktionsbedingt normalen Autos unterlegen. Der Neue wird es natürlich besser können als sein Vorgänger, trotzdem wird ein Smart nie eine Sänfte. Zum anderen wäre da noch die Halbautomatik. Auch sie muß gekonnt bedient werden, sonst ist sie sehr ruppig und speziell für Beifahrer auch ein wenig nervig, da man ständig „nickt“. Ich könnte mir vorstellen daß SIE seine Fahrweise häufiger kritisieren könnte. Auch die Halbautomatik wird beim Nachfolger mit Sicherheit verbessert.

Trotz seiner Größe ist der Smart fahrtechnisch kein Gokart. Die Lenkung ist absichtlich etwas (zu) indirekt und die kleinen Scheibenräder vorne sind ebenfalls absichtlich so dünn um den Wagen tendenziell zu einem sicheren Untersteuern zu bewegen. Fahrspaß heißt beim Smart sich über das umproblematische lückensuchen in der Stadt zu freuen und den kleinen Wendekreis zu genießen. Den Spaß kann man noch etwas erhöhen wenn man das Cabrio wählt (eigentlich eher ein Targa) und … na ja, wie wärs mit dem Brabus Smart?

Neu oder alt?

Es gibt den smart ForTwo für weniger als 10.000 Euro… Aber der übrigens sehr gute Konfigurator auf smart.de verrät dann doch wie schnell man mit ein paar Extras sehr schnell über unser Budgetlimit herausschießt. Das Cabrio darf man noch nicht einmal ansehen, schon schießt der Preis von 9.500 auf 12.500 hoch. Auch ohne Cabrio, aber mit Tagfahrlicht, diversen Gepäcknetzen, Fahrradgepäckträger, Audiopack, Passionausstattung (wegen der Softtop Automatikoption) usw landet man schnell bei über 16.000 Euro. Ein smart Brabus (75PS/55KW) ist unter 20.000 Euro nicht zu bekommen, der Superbrabus verdoppelt die Summe noch mal eben. Dann vielleicht doch lieber einen Gebrauchten.

Farbwahl

smart hat die Kombinationsmöglichkeiten doch begrenzt, so gibt es beispielsweise keine blaue Innenaustattung mehr, nur noch rot und grau sowie schwarzesgraues Leder. Unifarblich gibt es den smart nur in schwarz und in silber. Beides ganz hübsch, jedoch ist das smart i-Tüpfelchen die Farbkombination der Bodypanels und der Sicherheitszelle, diese nur in Silber oder Scharz. Meine Favoriten sind weiß silber (Bild ganz unten), weiß schwarz und grau scharz (ganz oben, allerdings ist das Fotograu dunkler und schicker als „in echt“) jeweils mit roten Sitzen. Gibt es eigentlich Spezibetriebe für die Bodypanellakierung?
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Angebot und Zuverlässigkeit

Das Angebot an Smarts unter 10.000 Euro ist speziell in Städten reichhaltig, daher gibts hier auch keine direkten Links mit Suchkriterien an Autoscout24 und mobile. Ich würde meinen BEIDEN sogar einen Smart ForTwo unter 7.500 Euro nahelegen und das „Gesparte“ für Taxis, Mietwagen und Bahn vormerken.

Zunächst muß man zwischen ForTwo Cabrio und Coupé wählen, dann zwischen Diesel und Benziner. Unser Suchauftrag ist in dieser Hinsicht neutral. Auch Automatik ist kein Extrakriterium, da alle Smarts mit einer 6-Gang Halbautomatik ausgestattet sind, allerdings sollte die Softtouch-Option der Automatik für unsere Auftraggeber enthalten sein.

Jahrgänge ab 2003 werden empfohlen, da speziell die Halbautomatik überarbeitet und verbessert wurde, ESP statt Thrust eingeführt und zudem Lenkradpaddel optional hinzugefügt wurden. Der Smart-Club hat zur Modellhistorie eine tolle Webseite. Die Halbautomatik ist bei vielen ein wichtigeres Argument gegen den Smart als das Auto selbst. In unserem Fall ist die Schaltung schon relevant, da ich diese in Punkto Streit und Frieden zwischen beiden Auftraggebern als kritisch ansehe. Und eine unglückliche und genervte Beifahrerin ist eben nicht zielführend 😉

In Punkto Zuverlässigkeit ist der Smart leider nicht japanisch, speziell seit der Überarbeitung 2003 wird man die smarte Entscheidung aber eigentlich nicht bereuen. Hier noch einmal eine Liste des smart-clubs zu Vor- und Nachteilen.
Welchen Motor und welche Ausstattung?

Da ich bei Autos den Spaßfaktor wichtig finde und das gewisse Extra liebe, würde ich ein Cabrio in die nähere Wahl einbeziehen und vielleicht auch einen Brabus. Das Cabrio ist Gebraucht nur noch ein wenig teurer, bringt erheblich mehr Spaß und hat im Vergleich zur geschlossenen Version kaum praktische Nachteile.

Der Smart-Club bietet hervorragende Beratung zum Thema „welcher Smart solls denn sein“ und „darfs auch vielleicht ein Gebrauchter sein?“. Nach dem Studium der Smart-Club Seiten ziehe ich das Fazit, entweder Sondermodell oder

Bei den Brabus-Ausstattungspreisen ist es kein Wunder, daß der Wertverlust hoch ist und gebrauchte Exemplare schon duchaus für knapp 10.000 Euro zu bekommen sind. Auch über die Farbe braucht man sich bei brabussen keine Gedanken machen. Gebrauchte Brabus Smarts sind fast ausschließlich brabusschwarz mit den schicken Brabusfelgen.

Alternativen zum ForTwo?

Nun ja, da wär zum Beispiel der Renault Vel Satis 😉 (siehe Artikel hier und hier) … ok, ok, aber direkte Konkurrenten gibt es nicht. Ein bisschen größer (wie immer mit hohem bequemen Einstieg) gäbe es vielleicht den Suzuki Wagon R+ / Opel Agila, oder den Renault Modus, den Fiat Panda, den Fiat Idea und meinen Favoriten aus dem Kreis, den Lancia Musa. Viele der für den Smart genannten Einschränkungen für Reise und Patzangebot gelten auch für diese Fahrzeuge, nur das zur Not eben auch 4 Personen befördert werden können.

Zum Schluß noch ein paar Links:

parker’s review (In Großbritannien, speziell London sind die Kleinen sehr beliebt)

Channel4 über den ForTwo erste Generation und den entsprechenden Brabus und über die zweite Generation ab 2003 und den überarbeiteten Brabus .

Autobild hatte in diesem Jahr eine lustige Serie mit limitierten Smart ForTwos, genau 20 Sonderausführungen, genannt „For Twenty“. Der Serie 1 Mattgrau und schwarz, der matt-grau Brabus Serie 6, die weiß-scharze Serie 13 mit schicken schwarzen Felgen, der Serie 19 mit grau-braunen mattem Lack.

Fotos smart Daimler-Chrysler

Ein unüblicher Crash-Test mit ca 110km/h in eine Betonbarriere:

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